Lernlandkarten

Website: Startseite
Kurs: Digitale Tools fürs Personalisierte Lernen
Buch: Lernlandkarten
Gedruckt von: Gast
Datum: Samstag, 23. November 2024, 18:45

1. Was sind digitale Lernlandkarten und welche Einsatzarten gibt es?

Die Lernlandkarte beruht auf dem Prinzip der Visualisierung eines Lernverlaufs. Es werden in konzentrierter und abstrakter Form durch Visualisierungen die wesentlichen Inhalte, Zusammenhänge und Ergebnisse eines Themas in einem Bild (der sogenannten Karte) übersichtlich dargestellt. Dabei werden die Aktivitäten im Kurs nicht in einer Liste, sondern graphisch auf einem Hintergrundbild dargestellt. Auf diesem Hintergrundbild sind die Aktivitäten des Kurses dann verlinkt. Diese Aktivitäten können entweder nach und nach freigegeben werden oder sind von Anfang an komplett sichtbar.

Bei der Erstellung von Lernlandkarten ist zwischen überblicks- und lernprozessbezogenen Lernlandkarten sowie zwischen verschiedenen grafischen Darstellungsformen zu unterscheiden.

Öffnen Sie die Einträge im Akkordion, um nähere Informationen zu erhalten.





2. Vorbereitungen

Bevor mit der Umsetzung der Lernlandkarte in Form einer (interaktiven) Grafik begonnen werden kann, sind inhaltlich einige Schritte notwendig. 

Die Aktivität Lernlandkarte stellt letztlich eine Art Inhaltsverzeichnis der verknüpften Aktivitäten dar. Sie sollten sich daher erst überlegen, welche Aufgaben Ihre Lerngruppe absolvieren soll und diese entsprechend erstellen. Erst dann legen Sie die Lernlandkarte an.

  • Schritt 1: Sammeln von Lerninhalten
    Zunächst werden im Brainstorming die zu vermittelnden Lerninhalte gesammelt. Dazu eignen sich analoge Tools wie Post-its oder auch digitale Tools wie beispielsweise Tools zur Erstellung einer Mindmap.
  • Schritt 2: Clustern der Lerninhalte
    Gleiche oder ähnliche Lerninhalte werden gebündelt/zu Lerninseln zusammengelegt. Abschließend wird ein Oberbegriff definiert.
  • Schritt 3: Entwicklung eines zeitlichen Ablaufs/einer Story
    Jetzt wird der Ablauf definiert. Die Inhaltsblöcke werden aus Sicht der Lernenden in eine logische Reihenfolge gelegt.
  • Schritt 4: Didaktisierung von Lernsettings für das Training
    Die Methoden der Vermittlung werden den Lerninhalten zugeordnet. Bei der Auswahl der Methoden sollte sich eine gute Mischung finden.
    Wie könnte man etwas vermitteln, üben oder reflektieren?
  • Schritt 5: Visualisierung der Lernlandkarte
    Nun geht es darum, ein grafisches Konzept zu entwickeln. Dabei sollten nicht zu viele und nicht zu wenig Informationen zu finden sein. Icons machen Lernlandkarten lebendiger.
  • Schritt 6: Erstellen einer interaktiven Lernlandkarte
    Diese Grafik kann nun in dieser Form als Übersichtsgrafik genutzt oder interaktiv gestaltet werden. In der interaktiven Variante können passend zu den Inhalten der Lernlandkarte per Klick Bilder, Videos, Texte oder Links eingebunden werden. Ein Tool zur Umsetzung von interaktiven Grafiken wird auf der folgenden Seite vorgestellt. 

3. Personalisierte Lernangebote durch Lernlandkarten

  • Die Methode digitale Lernlandkarten mit H5P bietet die Möglichkeit, Azubis auf dem Weg zum selbstorganisierten Lernen zu begleiten.
  • Bei der Erstellung einer Lernlandkarte wird das selbstständige Arbeiten erprobt und Inhalte können innerhalb des vorgegebenen Themas individuell nach persönlicher Präferenz ausgewählt werden. Außerdem können die Inhalte in eine für das eigene Verständnis passende Reihenfolge gebracht werden. Dabei beginnt ein Reflexionsprozess über Lerninhalte seitens der Lernenden.
  • Lernende können eigenes Wissen, Erfahrungen und die Inhalte selbst abgleichen.
  • Lernen kann Spaß machen. Mit Hilfe einer Lernlandkarte können selbst schwierige oder uninteressante Themen und Fächer zugänglich, interessant und ansprechend gestaltet werden. Mit einer spannenden Lernlandkarte lohnt es sich dann neue Lernziele zu setzen.
  • Die Lernlandkarte beruht auf dem Prinzip der Visualisierung eines Lernverlaufs. Das spricht zum einen visuelle Lerntypen besonders an. Gleichzeitig kann es zum anderen auch allen Lernenden helfen zu Beginn eines Lernprozesses ein größeres Bild zu sehen. Daraufhin können sie besser lernen, weil sie Kontexte assoziieren und den Lernstoff insgesamt besser vielfältig verankern und verknüpfen können. Dies dient insbesondere einer verbesserten Einordnung der Themen und ihrer Verknüpfung mit bisherigem Wissen.

4. Was muss ich bzgl. Azubis beachten muss

Zielgruppenspezifischer Einsatz von H5P

Bei Zielgruppen, die noch nicht an die Arbeit mit digitalen Tools und nicht an offene Arbeitsformen und selbstorganisiertes Lernen herangeführt worden sind, sollte kleinschrittig begonnen werden. Dabei ist eine unterstützende Selbstreflexion durch Kommunikation zwischen Lehrperson und Lernenden besonders wichtig.

Art der Darstellung

Bei der Erstellung von Lernlandkarten ist darauf zu achten, komplexe Sachverhalte nicht zu stark zu vereinfachen und die grafische Aufbereitung so an die Zielgruppe anzupassen, dass es nicht als kindisch empfunden wird.

Barrierefreiheit

Damit möglichst alle Menschen die grafische Navigation nutzen können, sollten bei der Erstellung Hinweise zur Barrierefreiheit beachtet werden.

Technischer Support

Bei H5P gilt - wie bei allen Tools - auf ausreichend technischen Support zu achten. Und zwar nicht nur während der Einführungs- und Erprobungsphase, sondern auch, wenn schon vertiefende Kenntnisse vorhanden sind. Bei der Erstellung, der Medieneinbindung und der Sichtbarkeit der Lernlandkarten können immer wieder Fragen und Probleme auftreten.